Hinsichtlich der hygrischen Wechselwirkung zwischen Innenraumklima und ID-System wird zwischen drei Klassen unterschieden [71]:
Kondensat verhindernde ID-Systeme
Die (mögliche) Tauwasserbildung wird durch eine diffusionsdichte Schicht (sd > 1.500 m) verhindert. Die hygrische Wechselwirkung zwischen Innenraumklima und ID-System wird vollständig unterbunden.
Kondensat begrenzende ID-Systeme
Die (mögliche) Tauwasserbildung wird durch eine ausreichend diffusionshemmende Schicht (sd > 0,5 m) auf ein tolerierbares Maß begrenzt. Zum Beispiel kann durch den Einsatz von feuchtevariablen Dampfbremsen das Abtrocknungspotential zum Innenraum hin im Vergleich zu Kondensat verhindernden Systemen verbessert werden.
Die hygrische Wechselwirkung zwischen Innenraumklima und Innendämmung ist begrenzt möglich.
Kondensat tolerierende ID-Systeme
Die (mögliche) Tauwasserbildung wird zugelassen, wenn das Innendämmsystem durch die Verwendung spezieller Baustoffe das zeitweilig anfallende freie Wasser schadenfrei aufnehmen kann. Das Kondensat wird in aller Regel im Dämmstoff aufgenommen, gespeichert und verteilt, so dass es zu einem späteren Zeitpunkt wieder abtrocknen kann. Die hygrische Wechselwirkung zwischen Innenraumklima und Innendämmung ist hier zulässig und – bedingt durch das notwendige Abtrocknungspotential zum Innenraum hin – auch notwendig und langfristig sicherzustellen.
Hierzu zählen die ID-Systeme aus Holzfaserdämmplatten.