Es sind die Hinweise der Systemhersteller zur Planung und Ausführung zu beachten.
Vorbereitende Maßnahmen
Bevor die eigentliche Ausführung der Innendämmung an der Baustelle beginnt, sind umfassende vorbereitende Maßnahmen notwendig.
An erster Stelle steht eine detaillierte Bestandsaufnahme, die unter anderem folgende Punkte enthalten sollte:
- Allgemeine Gebäudedaten
- Baustoffschichten, Abmessungen und Oberflächenbeschaffenheit
- Allgemeiner Zustand des Bauteils oder der Bestandskonstruktion inkl. Wärmebrücken
- Feuchtezustände des Bauteils (Schlagregenbelastung, -schutz, weitere Feuchtbelastungen der Konstruktion wie z. B. aufsteigende Feuchte)
- Belastung des Mauerwerks mit Inhaltsstoffen aus ehemaliger Nutzung (z. B. Salz- / Nitratbelastung bei Ställen)
- Raumklimatische Belastungen
Im zweiten Schritt ist die Dämmleistung festzulegen. Sie kann sich am vorgeschriebenen Energiestandard nach Gebäudeenergiegesetz, den Vorgaben aktueller Förderbedingungen oder dem individuellen Kundenwunsch orientieren. Der erforderliche Mindestwärmeschutz ist in jedem Fall zu beachten.
Am Ende der vorbereitenden Maßnahmen steht eine möglichst detaillierte Ausführungsplanung. Sie sollte vor allem Festlegungen zur Untergrundvorbereitung und zu den Anschlussdetails unter Berücksichtigung möglicher Wärmebrücken umfassen.
Untergrundvorbereitung
Für eine ordnungsgemäße Ausführung der Innendämmung ist es notwendig, dass die Oberfläche der Bestandswand tragfähig, eben, trocken sowie fett- und staubfrei ist. Je nach Beschaffenheit des Untergrundes sind folgende Maßnahmen zu treffen:
- Tapeten entfernen
- Diffusionshemmende oder -dichte Beschichtungen entfernen oder mit einem Nagelbrett aufrauen
- Empfehlung ab 80 mm Dämmdicke: Gipsputz entfernen und falls erforderlich durch einen Kalk- oder Kalkzementputz ersetzen
- Bei sandigen Oberflächen Haftgrund aufbringen
- Lose Putzstellen ausbessern
- Nicht ausreichend ebene Untergründe egalisieren
Montage der Dämmplatten
Der Zuschnitt der Holzfaserdämmplatten erfolgt üblicherweise mit Standard-Werkzeugen bzw. -Maschinen der Holzverarbeitung, einer Stich-, Kreis- oder Säbelsäge (Alligator-Säge).
Der Kleber wird mit einer geeigneten Zahntraufel auf den vorbereiteten Untergrund und / oder direkt auf die Dämmplatte aufgetragen, anschließend gleichmäßig in der Fläche verteilt. Die Verklebung erfolgt vollflächig.
Abb. 133 | Zuschnitt-Werkzeuge für Holzfaserdämmplatten / Abb. 134 | Auftragen des Klebers mit der Zahntraufel