Der fachgerechte Anschluss des Wärmedämm-Verbundsystems sowie der Fensterbänke an das Fenster ist für die Gebrauchstauglichkeit des Gebäudes von besonderer Bedeutung. Generell gilt, dass diese Anschlussbereiche zu planen sind, dies liegt im Verantwortungsbereich des Planers (bzw. falls kein Planer beteiligt ist, übernimmt der Fachunternehmer die Planungsleistung). Durch eine vorausschauende Planung sowie eine frühzeitige gewerkeübergreifende Abstimmung können Probleme bei der Ausführung und daraus resultierende Schäden bereits im Vorfeld vermieden werden.
Generell ist darauf zu achten, dass in bewitterten Bereichen ein Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern ist und etwaig eingedrungene Feuchtigkeit kontrolliert nach außen geführt wird. Bereits in der Bauphase sind diesbezüglich Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen und bei Bewitterung horizontale Schnittkanten abzudecken.
Dem Anschluss zwischen Fenster, Fensterbank und Dämmsystem kommt in diesem Zusammenhang eine besondere Bedeutung zu. Dies gilt besonders im Holzbau, bei dem dauerhaft eindringende Feuchtigkeit zu einer Schädigung der Holzkonstruktion führen kann.
Neben der Ausführung von schlagregendichten Fensterbanksystemen unter Beachtung der angrenzenden Anschlüsse (Fugen und Nuten bei Fensterrahmen, Ecken und Bewegungen bei Fensterbänken) wird eine erhöhte Sicherheit durch den Einbau einer zweiten wasserführenden Ebene unterhalb der Fensterbank erreicht. Eine Erhöhung der Gebrauchstauglichkeit und dauerhaften Sicherheit wird erzielt. Die WDVS Anbieter stellen auf ihre Systeme abgestimmte Lösungen zur Verfügung.
Die schlagregendichte Fensterbank ist
- mit einem Gefälle von mind. 5° (8 %) nach außen einzubauen
- mind. 20 mm bezogen auf die Abtropfkante über das Putzsystem überstehen zu lassen, empfohlen wird 30 bis 40 mm
- mit Fugendichtungsbänder für die Anschlussbereiche der Beanspruchungsgruppe BG 1 einzubauen
- mit Bordprofilen einer Mindestbreite der horizontalen Aufstandsfläche von 18 mm zu versehen
- lage- und positionsgesichert einzubauen – Schutz vor Windbeanspruchung
- unter Berücksichtigung der thermischen Längenänderung zu konzeptionieren – Gleit- Bordprofile bieten hier eine erhöhte Sicherheit
- bei Längen über 3 m mit einem wasserdichten Dehnungsstoß auszubilden
Für den Fugenanschluss der Putzträgerplatte an den Fensterrahmen sind vorkomprimierte Fugendichtungsbänder der Beanspruchungsgruppe BG 1 gemäß DIN 18542 [58] bündig zur Außenfläche der Dämmplatte zu setzen. PU-Ortschäume oder Silikondichtmassen sind nicht geeignet. Leibungsplatten optimieren hier den Arbeitsablauf. Die Leibungsplatte sollte mit einem Versatz, abgestimmt auf die Dicke des Putzsystems, zur vorderen Kante des Bordprofils angeordnet werden, damit mit der Putzbeschichtung ein bündiger Abschluss mit dem Schenkel des Bordprofils geschaffen werden kann.
Rollladenführungsschienen sind auf die Fensterbank zu entwässern. Voraussetzung dafür ist, dass sich die Rollladenführungsschienen innerhalb der seitlichen Aufkantungen befinden. Zudem dürfen Rollladenführungsschienen max. 8 mm oberhalb der Fensterbank enden und dürfen nicht direkt auf der Fensterbank aufstehen.
Empfohlen wird, dass die Leibungsbereiche bereits vor Montage der Rollladenführungsschienen verputzt werden.
Abb. 108 | Fensterbankeinbau mit 2. Dichtungsebene für schlagregenbeanspruchte Bereiche (siehe auch Detail 4.2.1)
Abb. 109 | Vorkonfektionierte Dämm- und Dichtkeile für den Fensterbankeinbau (siehe ② in Abb. 108)