Details für den Holzrahmenbau

 

 

 

Die Anwendung von Holzfaser-WDVS begann in den 1990er Jahren im Holzrahmenbau mit der innovativen Direktbeplankung der Holzständer. Neben dem Begriff Holzrahmenbau ist auch die Bezeichnung Holztafelbau geläufig, wobei beide das gleiche Konstruktionsprinzip beschreiben, sich aber im Umfang der Vorfertigung unterscheiden. In diesem Abschnitt wird vereinfacht der Begriff Holzrahmenbau verwendet, im Holztafelbau ist die Anwendung von Holzfaser-WDVS jedoch ebenso gängige und bewährte Praxis.

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Bedeutung der Schraffuren und Füllungen in den Details

Abb. 149 | Schraffuren und Füllungen Abb. 149 | Schraffuren und Füllungen

Sockelanschlüsse

Weitere Informationen zu den Sockelanschlüssen enthält der Abschnitt:
> Anschlüsse und Fugen > Sockelanschlüsse

Neben den hier gezeigten Sockelausführungen mit zurückspringender Sockeldämmplatte gibt es auch herstellerspezifische Lösungen mit flächenbündiger Putzoberfläche.

1.1 | Ausführung bei beheiztem Keller

1.1.1 | Sockel bei unklarem späterem Geländeverlauf

Detail 1.1.1 | Vertikalschnitt Sockelanschluss bei unklarem späterem Geländeverlauf Detail 1.1.1 | Vertikalschnitt Sockelanschluss bei unklarem späterem Geländeverlauf Abb. 150 A/B | Putzprofile Abb. 150 A/B | Putzprofile

1.1.2 | Sockel mit Kiesstreifen

Detail 1.1.2 | Vertikalschnitt Sockelanschluss mit Kiesstreifen Detail 1.1.2 | Vertikalschnitt Sockelanschluss mit Kiesstreifen Abb. 150 C/D | Putzprofil und Putz-Trennband Abb. 150 C/D | Putzprofil und Putz-Trennband

1.1.3 | Sockel mit zusätzlicher Abdichtungsmaßnahme

Die zusätzliche Abdichtungsmaßnahme (5) kann mit bahnenförmigen oder flüssigen Abdichtungsstoffen gem. DIN 18533 [56] ausgeführt werden. Dabei ist die Materialverträglichkeit zwischen Abdichtung, Sockeldämmplatte und dem Dämmplattenkleber zu beachten. Die Abdichtung darf unterhalb der 15 cm-Linie nicht durch Befestigungsmittel perforiert werden. Deshalb wird hier kein Sockeltrogprofil angeschraubt, sondern ein Sockeleinschubprofil (6) verwendet.
**Hinweis zur Ausführung gem. DIN 68800-2:2022-02, Bild A.12 [53]:
„Der Wärmedurchlasswiderstand R der Dämmung außerhalb der Abdichtung (5) muß mind. ein Drittel des Wärmedurchlasswiderstandes R der gesamten Wand betragen und darf 1,2 (m² K)/W nicht unterschreiten, sofern die Oberkante der Abdichtung höher als die Oberkante des Fertigfußbodens ist.“

Detail 1.1.3 | Vertikalschnitt Sockelanschluss mit zusätzlicher Abdichtungsmaßnahme Detail 1.1.3 | Vertikalschnitt Sockelanschluss mit zusätzlicher Abdichtungsmaßnahme Abb. 150 E/F | Putzprofile Abb. 150 E/F | Putzprofile

1.1.4 | Sockel bei ebenerdigem Terrassenausgang

Detail 1.1.4 | Vertikalschnitt Sockelanschluss mit Terrassentür (ebenerdiger und barrierefreier Austritt) Detail 1.1.4 | Vertikalschnitt Sockelanschluss mit Terrassentür (ebenerdiger und barrierefreier Austritt)

* Die hier gezeigte Variante mit demontierbarer Schwelle und Laibungsbekleidung aus Vollholz ermöglicht einen weitgehend zerstörungsfreien Austausch der Terrassentüren in der Zukunft. Außerdem kann der Fußbodenaufbau fluchtend mit der Außenwand, d.h. ohne Ausbuchtungen an den Austritten ausgeführt werden.

1.2 | Ausführung ohne Keller

Die beispielhafte Bodenplatte in den Details 1.2.1 und 1.2.2 hat einen U-Wert von 0,216 W/(m² K).

1.2.1 | Sockel bei wasserableitender Geländeoberfläche

Detail 1.2.1 | Vertikalschnitt Sockelanschluss mit wasserableitender Geländeoberfläche Detail 1.2.1 | Vertikalschnitt Sockelanschluss mit wasserableitender Geländeoberfläche

1.2.2 | Sockel bei höhengleichem Terrassenausgang

Terrassen in Holzbauweise können als offene oder geschlossene Konstruktionen ausgeführt werden. Bei offenen Konstruktionen werden die Belagbretter mit Fugen angeordnet. Ein Unterboden, der Wasser ableitet und Schmutz aufnimmt, ist nicht vorhanden.
Geschlossene Konstruktionen werden mit einer geschlossenen wasserableitenden Schicht ausgeführt (siehe [45]).

1.2.2 | Vertikalschnitt Sockelanschluss mit Terrassentür (höhengleicher Austritt auf Holzterrasse) 1.2.2 | Vertikalschnitt Sockelanschluss mit Terrassentür (höhengleicher Austritt auf Holzterrasse)

Geschossübergang

Weitere Informationen zum Geschossübergang enthält der Abschnitt:
> Anschlüsse und Fugen   > Fugen im Bereich des Geschossüberganges

2.1 | Geschossübergang bei aufgelegter Holzbalkendecke

2.1.1 | Holzbalkendecke mit Unterdecke

Detail 2.1.1 | Vertikalschnitt Geschossübergang Detail 2.1.1 | Vertikalschnitt Geschossübergang

In den Geschossübergang wird eine diffusionsoffene Luftdichtheitsbahn (4) eingelegt und an die gem. DIN 4108-7 [09] luftdicht ausgeführte, aussteifende Beplankung (11) angeschlossen, ggf. zusätzlich abgeklebt bzw. verklebt.

Um spätere Quetschfalten im Putz zu verhindern, ist als Randbohle (6) ein schwindfreier und druckbelastbarer Holzwerkstoff zu verwenden, z. B. Furnierschichtholz LVL-C (mit Querfurnieren), welcher auch in vorkonfektionierten Abmessungen speziell für diese Anwendung erhältlich ist.

Die Stöße der Passstücke (7) zu den bereits montierten WDVS-Dämmplatten (2) dürfen nicht mit konstruktiven Stößen der Tragkonstruktion übereinstimmen. Dämmplatten und Passstücke sind im Stoßbereich auf einem gemeinsamen Untergrund zu befestigen (siehe auch Abb. 151).

 

 

Abb. 151 | Isometrie Geschossübergang Abb. 151 | Isometrie Geschossübergang

Aufstockung auf Bestandsgebäude

Wenn es der Bebauungsplan zulässt, ist die Gebäudeaufstockung eine Maßnahme zur Wohnflächenerweiterung, die gegenüber einem Anbau einige Vorzüge hat: Es wird keine zusätzliche Grundstücksfläche benötigt, was die Oberfläche zusätzlich versiegeln würden; es sind keine Gründungsmaßnahmen erforderlich; es fallen keine erneuten Kosten für Erschließungsmaßnahmen an; das gesamte Gebäude wird energetisch aufgewertet; die Holzrahmenbauweise ist hier eine besonders schnelle und die Statik nicht zu sehr belastende Lösung.
 

3.1 | Bestandsgebäude mit Außenwand aus Mauerwerk und oberster Decke aus Stahlbeton

3.1.1 | Mit energetischer Ertüchtigung der Bestands-Außenwand mit einem Holzfaser-WDVS

Bei Aufstockungen auf Flachdächern oder obersten Decken von Bestandsgebäuden ist die gleichzeitige energetische Ertüchtigung der bestehenden Außenwände sinnvoll. Im Beispiel hatte die Bestandswand ursprünglich einen k-Wert von 0,498 W/(m² K), was den Neubauanforderungen der Wärmeschutzverordnung von 1995 entsprach.
Mit dem Holzfaser-WDVS verbessert sich der Wärmeschutz auf den U-Wert 0,227 W/(m² K), was den Anforderungen des GEG [21] bei Änderungen an Bestandsgebäuden entspricht.

Detail 3.1.1 | Vertikalschnitt Aufstockung auf Bestandsgebäude Detail 3.1.1 | Vertikalschnitt Aufstockung auf Bestandsgebäude

Fensteranschlüsse

Weitere Informationen zu Fenster- und Fenstertüranschlüssen enthält der Abschnitt:
> Anschlüsse und Fugen   > Fensteranschlüsse  sowie  > Türanschluss

Als Fenster bzw. Fenstertür wurde bei den Details 4.1 bis 4.2 beispielhaft ein Holzfenster IV78 gewählt. Andere Rahmenmaterialien und Verglasungen sind möglich.
Beim Detail 4.3.1 wurde beispielhaft ein PVC-Fenster gewählt. Andere Rahmenmaterialien und Verglasungen sind ebenfalls möglich.
Aus den verschiedenen Möglichkeiten des Fensteranschlages wurde in den Details 4.1.1, 4.1.2 und 4.1.3 die Einbausituation gewählt, bei der die Außenseite des Blendrahmens bündig mit der Außenseite des Tragwerks (Holzständer bzw. Rähm) abschließt und der Blendrahmen mind. 30 mm mit dem WDVS überdämmt wird. Andere Einbausituationen, wie innenbündig oder mittig (siehe Details 4.2.1, 4.2.2 und 4.3.1) zur Tragkonstruktion mit Laibungsdämmung sind ebenfalls möglich.

4.1 | Fensteranschlag außenbündig zum Tragwerk

Bei außenbündigem Blendrahmenanschlag und bis 80 mm Dämmplattendicke ist ein Schrägschnitt der WDVS-Dämmplatte im Bereich der Fensterbank möglich. Empfohlen werden hier systemspezifische Dämmkeile (siehe auch Details 4.2.1 und 4.3.1), die bereits mit Dichtfolie bzw. –beschichtung sowie Putzanschlussprofil und Gewebestreifen vorkonfektioniert sein können (siehe auch Abb. 108 und 109). Die Mitgliedsunternehmen bieten speziell für dieses Anschlussdetail ausgereifte Systemkomponenten an, die für größtmögliche Sicherheit und Dauerhaftigkeit sorgen.

4.1.1 | Anschluss von Rollladenkasten (mit Innenrevision) und Fensterbank (ohne Dämmkeil)

Wenn Rollladenkästen in die WDVS-Dämmebene ragen, werden diese mit mind. 20 mm dicken Laibungsdämmplatten (5) überdämmt. Hersteller- und systemspezifisch wird diese Überdämmung in Anlehnung an die Richtlinie des Stuckateurhandwerks u. a. Berufsverbände [46] seitlich und oberhalb des Kastens (6) mind. 20 cm größer gewählt als der Kasten selbst. Hierzu werden die WDVS-Dämmplatten (3) stufenfalzartig ausgefräst. Die Befestigung der Überdämmung erfolgt durch Verklebung mit systemspezifischem Kleber sowie mechanischer Befestigung in das Tragwerk mit Klammern oder Tellerschrauben. Die Übergänge werden beigeschliffen.

Detail 4.1.1 | Vertikalschnitt Rollladenkasten und Fensterbank (Fensteranschlag außenbündig mit Tragwerk) Detail 4.1.1 | Vertikalschnitt Rollladenkasten und Fensterbank (Fensteranschlag außenbündig mit Tragwerk) Abb. 150 G/H | Putzprofile Abb. 150 G/H | Putzprofile

4.1.2 | Seitlicher Fenster- und Terrassentüranschluss

Detail 4.1.2 | Horizontalschnitte Fenster (links) und Terrassentür im Sockelbereich (rechts) Detail 4.1.2 | Horizontalschnitte Fenster (links) und Terrassentür im Sockelbereich (rechts) Abb. 150 I/J | Putzprofile Abb. 150 I/J | Putzprofile

Mit Fensteranschlussbändern und Dämm- und Dichtbändern werden die Anforderungen nach Luftdichtheit innen (5), Schlagregensicherheit außen (9c) und lückenloser Dämmung (7b) erfüllt. Dabei muss der Diffusionswiderstand des raumseitigen Anschlussbandes höher als der des äußeren sein, was auch mit einem feuchtevariablen Anschlussband auf beiden Seiten erreicht wird.

 

4.1.3 | Fensterbankeinbau mit 2. Dichtungsebene für schlagregenbeanspruchte Bereiche

In schlagregenbeanspruchten Bereichen ist immer eine zweite Dichtungsebene erforderlich.

Die hier gezeigte Einbausituation entspricht den Anschlussdetails 4.1.1 und 4.1.2 und gilt für bereits fertig eingebaute Fenster aller Rahmenmaterialien.

Detail 4.1.3 | Isometrien Fensterbankeinbau (nach Fenstermontage) Detail 4.1.3 | Isometrien Fensterbankeinbau (nach Fenstermontage)

4.2 | Fensteranschlag mittig zum Tragwerk – Variante 1

4.2.1 | Anschluss von Rollladenkasten (mit Außenrevision) und Fensterbank (mit Dämmkeil)

Detail 4.2.1 | Vertikalschnitt Rollladenkasten und Fensterbank (Fensteranschlag mittig zum Tragwerk) Detail 4.2.1 | Vertikalschnitt Rollladenkasten und Fensterbank (Fensteranschlag mittig zum Tragwerk)

Hinweis zur Überdämmung von Rollladenkästen siehe Detail 4.1.1 .
 

4.2.2 | Seitlicher Fensteranschluss (zwei Varianten Rollladenschienen-Systeme)

Detail 4.2.2 | Horizontalschnitte Fenster; Rolladenschiene mit Abstandhaltern (links) / mit Basisprofil (rechts) Detail 4.2.2 | Horizontalschnitte Fenster; Rolladenschiene mit Abstandhaltern (links) / mit Basisprofil (rechts)

Bei Rollladenkästen mit Außenrevision rückt die Anschlagsposition der Fenster i.d.R. weiter nach innen. Der dadurch entstehende Abstand zwischen Blendrahmen und Rollladenschienen kann durch Schienensysteme mit Abstandhaltern (Detail 4.2.2 links 6b) oder mit Basisprofilen (rechts 6c) entsprechender Bautiefe überbrückt werden. Die Basisprofile sind oben und unten mit Abdeckkappen zu schließen, während die Rollladenschienen vor den seitlichen Aufkantungen der Bordprofile auf die Fensterbank zu entwässern sind.

 

 

4.3 | Fensteranschlag mittig zum Tragwerk – Variante 2
 

4.3.1 | Fensterbankeinbau mit 2. Dichtungsebene für schlagregenbeanspruchte Bereiche
 

Die Verlegung der 2. Dichtungsebene vor der Fenstermontage bringt einige Vorteile mit sich: Es sind keine komplizierten Eckausbildungen nötig, das „Gewerkeloch“ wird vermieden, und die Profilnuten im unteren Blendrahmen (siehe Abb. 155) entwässern auf die 2. Dichtungsebene, sodass die gesamte Konstruktion optimal geschützt wird.

Detail 4.3.1 | Isometrien Fensterbankeinbau (vor Fenstermontage) Detail 4.3.1 | Isometrien Fensterbankeinbau (vor Fenstermontage)

Dachanschlüsse

Aus den zahlreichen Konstruktionsvarianten bei geneigten Dächern wurde je ein Dach mit Aufsparrendämmung und ein Dach mit Zwischensparrendämmung gewählt, jeweils mit Dachüberständen an Traufe und Ortgang, sowie mit Unterdeckungen aus Holzfaser-Unterdeckplatten.

Weitere Informationen zur Dämmung von Dächern und zu Unterdeckungen enthält im Kapitel 
> Holzfaserdämmung  der Abschnitt  > Dach
 

5.1 | Aufsparrendämmung

Bauphysikalische Daten des beispielhaften Dachaufbaus in den Details 5.1.1 und 5.1.2:
U-Wert = 0,139 W/(m² K)  | Phasenverschiebung φGefach = 18,3 Stunden  |  TAVGefach = 0,0111 (= 1%)
 

5.1.1 | Traufanschluss mit Dachüberstand

Detail 5.1.1 | Vertikalschnitt Traufe mit Dachüberstand bei Aufsparrendämmung Detail 5.1.1 | Vertikalschnitt Traufe mit Dachüberstand bei Aufsparrendämmung

5.1.2 | Ortganganschluss mit Dachüberstand

Detail 5.1.2 | Vertikalschnitt Ortgang mit Dachüberstand bei Aufsparrendämmung Detail 5.1.2 | Vertikalschnitt Ortgang mit Dachüberstand bei Aufsparrendämmung

5.2 | Zwischensparrendämmung

Bauphysikalische Daten des beispielhaften Dachaufbaus in den Details 5.2.1 und 5.2.2:
Um-Wert = 0,148 W/(m² K)  |  Phasenverschiebung φGefach = 15,4 Stunden  |  TAVGefach = 0,0333 (= 3%)
 

5.2.1 | Traufanschluss mit Dachüberstand

Detail 5.2.1 | Vertikalschnitt Traufe mit Dachüberstand bei Zwischensparrendämmung Detail 5.2.1 | Vertikalschnitt Traufe mit Dachüberstand bei Zwischensparrendämmung

5.2.2 | Ortganganschluss mit Dachüberstand

Detail 5.2.2 | Vertikalschnitt Ortgang mit Dachüberstand bei Zwischensparrendämmung Detail 5.2.2 | Vertikalschnitt Ortgang mit Dachüberstand bei Zwischensparrendämmung

Fugenausbildung

Weitere Informationen zu Trenn- und Dehnungsfugen enthält der Abschnitt:
> Anschlüsse und Fugen   > Dehnungsfugen
 

6.1 | Trenn- und Dehnungsfugen

Bei großen Gebäuden bzw. komplexen Grundrissen in L-, U- oder T-Form werden Zwangsspannungen in der Tragkonstruktion aus Kriechen, Schwinden und Temperatureinflüssen durch die Anordnung von Trenn- und Dehnungsfugen in den Bauteilen verringert.
 

6.1.1 | Vertikale Fugenausbildung durch den gesamten Wandquerschnitt

Detail 6.1.1 | Horizontalschnitt vertikale Trenn- und Dehnungsfuge Detail 6.1.1 | Horizontalschnitt vertikale Trenn- und Dehnungsfuge

Elementstöße / Elementanschlüsse

7.1 | Elementstöße

7.1.1 | Außenecke - WDVS bauseits montiert / in Vorfertigung montiert

Detail 7.1.1 | Horizontalschnitte Elementstöße; WDVS bauseits montiert (oben) / in Vorfertigung montiert (unten) Detail 7.1.1 | Horizontalschnitte Elementstöße; WDVS bauseits montiert (oben) / in Vorfertigung montiert (unten) Abb. 150 K/L | Putzprofile Abb. 150 K/L | Putzprofile

7.2 | Elementanschlüsse an Wände

7.2.1 | Monolithische mineralische Wände

Detail 7.2.1 | Horizontalschnitte Elementanschlüsse; Anschluss z. B. an Bestandswand (links) / an Neubauwand (rechts) Detail 7.2.1 | Horizontalschnitte Elementanschlüsse; Anschluss z. B. an Bestandswand (links) / an Neubauwand (rechts)

Balkontüranschlüsse

8.1 | Vorgestellter Holzbalkon als offene Konstruktion

Balkone in Holzbauweise können als offene oder geschlossene Konstruktionen ausgeführt werden. Bei offenen Konstruktionen werden die Belagbretter mit Fugen angeordnet. Ein Unterboden, der Wasser ableitet und Schmutz aufnimmt, ist nicht vorhanden.
Geschlossene Konstruktionen werden mit einer geschlossenen wasserableitenden Schicht ausgeführt.
Übereinanderliegende Balkone oder Balkone über Terrassen müssen bei mehr als einer Wohn- und Nutzungseinheit als geschlossene Konstruktion ausgeführt werden (siehe [45]).
 

8.1 .1 | Balkontür mit höhengleichem Austritt

Detail 8.1.1 | Vertikalschnitt Balkonanschluss mit Balkontür (höhengleich) Detail 8.1.1 | Vertikalschnitt Balkonanschluss mit Balkontür (höhengleich)

Blechanschlüsse

9.1 | Anschlüsse an aufgehende Bauteile

9.1.1 | Sparrendach an Außenwand in Holzrahmenbauweise / Gaubenwange (seitlich)

Detail 9.1.1 | Vertikalschnitt Blechanschluss (seitlich) Detail 9.1.1 | Vertikalschnitt Blechanschluss (seitlich) Abb. 150 M/N | Putzprofil (links) und Dämmstoffdübel (rechts oben) / Dämmstoffschraube (rechts unten) Abb. 150 M/N | Putzprofil (links) und Dämmstoffdübel (rechts oben) / Dämmstoffschraube (rechts unten)

9.1.2 | Sparrendach an Außenwand in Holzrahmenbauweise (traufseitig) bei nicht konturierten Deckwerkstoffen

Detail 9.1.2 | Vertikalschnitt Blechanschluss (traufseitig) Detail 9.1.2 | Vertikalschnitt Blechanschluss (traufseitig)

9.1.3 | Sparrendach an Außenwand in Holzrahmenbauweise (traufseitig) bei konturierten Deckwerkstoffen

Detail 9.1.3 | Vertikalschnitt Anschlussband (traufseitig) Detail 9.1.3 | Vertikalschnitt Anschlussband (traufseitig)

Befestigungen und Einbauten

Befestigung von Anbauteilen

Bei Wärmedämmverbundsystemen gibt es unabhängig von der Dämmschichtdicke verschiedene Prinzipien zur Befestigung von leichten, mittelschweren und schweren Anbauteilen. Abgesehen von den aufzunehmenden Lasten und der Befestigungsart ist grundsätzlich zu beachten, dass einerseits die Durchdringung der Putzschicht dauerhaft feuchte- und winddicht erfolgen muss, und das andererseits die Befestigungsmittel möglichst wärmebrückenarm ausgelegt sind.
Die speziell auf Holzfaser-WDVS abgestimmten Befestigungsmittel und -hilfsmittel sind als Systemzubehör bei den Verbandsmitgliedern oder bei bekannten Herstellern von Befestigungsmitteln erhältlich.

Leichte Anbauteile

Hierzu zählen beispielsweise Lampen, Aufputzsteckdosen und -bewegungssensoren, Hausnummern und Hinweistafeln sowie Briefkästen. Diese Anbauteile können mit spiralförmigen Dämmstoffdübeln, die direkt in den vorgebohrten Dämmstoff geschraubt werden, nachträglich, d.h. nach der Putzbeschichtung befestigt werden. Daneben gibt es Dämmstoffschrauben für die Direktbefestigung dünner Bleche oder Kappleisten.

 

Abb. 157 | Beispiele für Dämmstoffdübel Abb. 157 | Beispiele für Dämmstoffdübel

Dämmstoffdübel ohne Dichtring bzw. Dichtscheibe sind wie in Abb. 158 B dargestellt bauseitig mit Fugen-Klebedichtmasse einzusetzen.
 

Abb. 158 | A Dämmstoffdübel | B Dübelmontage Abb. 158 | A Dämmstoffdübel | B Dübelmontage

Mittelschwere Anbauteile

Hierzu gehören z. B. Geländer, Regenfallrohre, schwere Lampen, Klapp- oder Schiebeladen u.ä..
Diese Anbauteile werden entweder mit Befestigungsmitteln montiert, die nach dem Prinzip der Abstandsmontage durch das verputzte WDVS hindurch in die Tragkonstruktion geschraubt werden (siehe Abb. 159).

Abb. 159 | Thermisch getrennte Schraube für mittelschwere Anbauteile Abb. 159 | Thermisch getrennte Schraube für mittelschwere Anbauteile

Oder es kommen bauaufsichtlich zugelassene Montagewinkel oder -quader zum Einsatz, meist aus hochfestem PU-Schaum, die während der Verlegung der Holzfaserdämmplatten an vorgeplanten Positionen der Tragkonstruktion befestigt werden (siehe Abb. 160). Die Befestigung der Anbauteile erfolgt dann mit zugelassenen Schrauben in die Montagewinkel oder -quader hinein. Zwei Montageachsen ermöglichen die Befestigung an der Laibungsseite, z. B. von Geländern
und Absturzsicherungen, sowie an der Stirnseite, z. B. von Klappläden.

Abb. 160 | Montagewinkel für mittelschwere bis schwere Anbauteile Abb. 160 | Montagewinkel für mittelschwere bis schwere Anbauteile

Schwere Anbauteile

Zu den schweren Anbauteilen gehören beispielsweise Markisen und Haustürvordächer, aber auch Konsolen für Klimageräte. Hierfür sollten bereits in der Planungs- bzw. Vorfertigungsphase konstruktive Zusatzmaßnahmen an der Tragkonstruktion vorgesehen werden.
So können verstärkte Holzständer oder Riegel zur Lastaufnahme erforderlich sein, an denen mit dem bauaufsichtlich zugelassenen Prinzip der Abstandsmontage Konsolen für Markisen u.a. befestigt werden (siehe Abb. 161).

Abb. 161 | Befestigungssystem für schwere Anbauteile Abb. 161 | Befestigungssystem für schwere Anbauteile

Eine andere Variante ist die Anordnung eines hoch druckfesten Montagequaders in Dicke der Holzfaserdämmplatte, durch den hindurch Anbauteile mit der Tragkonstruktion verschraubt werden. Ein Eindrücken der Holzfaserdämmplatte und damit des Putzes wird dadurch vermieden.

Einbauten

Einbauten im Sinne von Durchdringungen werden im Abschnitt
> Anschlüsse und Fugen   > Durchdringungen behandelt

Unterputz Elektroinstallationen

Wie bei den Befestigungen ist auch bei Einbauten grundsätzlich zu beachten, dass einerseits die Durchdringung der Putzschicht dauerhaft feuchte- und winddicht erfolgen muss, und dass andererseits die Einbauteile möglichst wärmebrückenarm ausgelegt sind.
Mit dem starken Zuwachs bei WDVS-Fassaden haben eine Reihe von Herstellern Systeme und Komponenten entwickelt, die den vorgenannten Anforderungen gerecht werden.

Dazu gehören Unterputzdosen, die speziell für Holzfaserdämmplatten mit ihrer kompakten Faserstruktur konzipiert sind (siehe Abb. 162). Diese Dosen können sowohl vor, als auch nach der Putzbeschichtung eingebaut werden.
 

Abb. 162 | Unterputzdosen für Holzfaserdämmplatten ab 60 mm Dicke Abb. 162 | Unterputzdosen für Holzfaserdämmplatten ab 60 mm Dicke

Ein anderes Montageprinzip sind Teleskop-Gerätedosen bzw. -Geräteträger, z. B. für Türsprechanlagen, die grundsätzlich vor bzw. während der Montage der Dämmplatten angebracht werden, und gleichzeitig der Kabeldurchführung dienen (siehe Abb. 163).
 

Abb. 163 | Teleskop-Gerätedose und –Geräteträger bei Dämmschichten von 80 bis 200 mm Dicke Abb. 163 | Teleskop-Gerätedose und –Geräteträger bei Dämmschichten von 80 bis 200 mm Dicke

BILDNACHWEIS 

APU AG
Abb. 150 A/C/E/F/G/H/I/J/K/L/M

Dipl.-Ing. F. Förster
Abb. 149, 151, 153
Details 1.1.1, 1.1.2, 1.1.3, 1.1.4, 1.2.1, 1.2.2, 2.1.1, 3.1.1, 4.1.1, 4.1.2, 4.1.3, 4.2.1, 4.2.2, 5.1.1, 5.1.2, 5.2.1, 5.2.2, 6.1.1, 7.1.1, 7.2.1, 8.1.1, 9.1.1, 9.1.2, 9.1.3

Dörken GmbH & Co. KG
Abb. 156

Holzwerk Gebr. Schneider GmbH
Abb. 158 B

DAW SE – Prefab Solutions
Abb. 155

KAISER GmbH & Co. KG
Abb. 162, 163

Knauf Gips KG
Abb. 150 D, 154

PROTEKTORWERK Florenz Maisch GmbH & Co. KG
Abb. 150 B, 152

Soprema GmbH – NL Leutkirch
Detail 4.3.1

Steico SE
Abb. 160

Unternehmensgruppe fischer
Abb. 150 N, 157, 158 A, 159, 161

 

[09] DIN 4108-7: 2011-01  Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden – Teil 7: Luftdichtheit von Gebäuden – Anforderungen, Planungs- und Ausführungsempfehlungen sowie -beispiele
[21] BMWi / BMU: Gesetzt zur Einsparung von Energie und zur Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärme- und Kälteerzeugung in Gebäuden (Gebäudeenergiegesetz – GEG); 01-2024 
[45] Informationsdienst Holz: Fachregel 02 des Zimmererhandwerks – Balkone und Terrassen – Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister; 2020
[46] Fachverband der Stuckateure für Ausbau und Fassade Baden-Württemberg u.a. Berufsverbände –  Richtlinie - Anschlüsse an Fenster und Rollläden bei Putz, Wärmedämmverbundsystemen und Trockenbau; 2021
[48] Fachregel für Dachdeckungen mit Dachziegeln und Dachsteinen, aufgestellt und herausgegeben vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) - Fachverband Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik - e.V.; Ausgabe 03-2024
[53] DIN 68800-2:2022-02  Holzschutz – Teil 2: Vorbeugende bauliche Maßnahmen im Hochbau
[56] DIN 18533-1/-2/-3:2017-07  Abdichtung von erdberührten Bauteilen - Teil 1, 2 und 3
[63] Informationsdienst Holz: Holzrahmenbau - holzbau handbuch Reihe 1, Teil 1, Folge 7, Kapitel 7 | Regelkonstruktionen; 02-2015
[64] Fachregel für Metallarbeiten im Dachdeckerhandwerk, aufgestellt und herausgegeben vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) - Fachverband Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik - e.V.; Ausgabe 06-2017 mit Änderungen 03-2020
[65] DIN 18040-2:2011-09  Barrierefreies Bauen – Planungsgrundlagen – Teil 2: Wohnungen
   
Stand: Februar 2024