Ausschlaggebend für die guten schalldämmenden Eigenschaften von Holzfaserdämmstoffen sind neben einem sehr hohen Raumgewicht vor allem deren poröse Faserstruktur mit hoher schallabsorbierender Wirkung.
Die Grundlagen des baulichen Schallschutzes werden speziell für den Holzbau ausführlich in den Schriften des holzbau handbuches behandelt, z. B. in Reihe 3, Teil 3, Folge 1 „Schallschutz im Holzbau – Grundlagen und Vorbemessung“ [10]. Diese Schrift enthält einen umfangreichen Bauteilkatalog, dem auch einige der unten genannten Schallschutzwerte entnommen wurden. Weitere Werte entstammen dem Bauteilkatalog in DIN 4109-33 [11], welcher in vielen Anwendungsbereichen auch Konstruktionen mit Holzfaserdämmstoffen ausweist.
Außerdem liegen den Mitgliedsunternehmen zahlreiche produktspezifische bauakustische Prüfnachweise vor, die bei Bedarf angefordert werden können.
Die Nachweise belegen die hervorragenden bewerteten Schalldämm-Maße bei allen Arten von Bauteilen, für die eine wirksame Luftschalldämmung verlangt wird: Außenwände in Massiv- und Holzbauweise mit Vorhang- oder WDVS-Fassaden bis Rw = 56 dB [10], Dächer mit Zwischen- oder Aufsparrendämmung bis Rw = 59 dB [11], Holzbalken- und Massivholzdecken als Wohnungstrenndecken bis Rw = 82 dB [10] sowie leichte Raum- und Wohnungstrennwände bis Rw = 66 dB [11].
Auch bei der Trittschalldämmung von Geschossdecken werden mit Holzfaserdämmstoffen so niedrige bewertete Norm-Trittschallpegel (bis Ln,w = 30 dB [10]) erzielt, dass sowohl Holzbalken- als auch Massivholzdecken die Anforderungen gemäß DIN 4109-1 [12] an Wohnungstrenndecken erfüllen können. In Abhängigkeit von den bauakustischen Eigenschaften der flankierenden Bauteile sind damit sogar die erhöhten Anforderungen gemäß der neuen DIN 4109-5 [13] erfüllbar. Zudem kann für Massivdecken der Nachweis des Trittschallschutzes über Werte der bewerteten Trittschallminderung ΔLw von Deckenauflagen – früher das „Trittschallverbesserungsmaß“ – gemäß DIN 4109-2 [14] geführt werden. Dabei können diese Werte entweder den normativen Angaben in DIN 4109-34 [42] oder herstellerspezifischen Prüfnachweisen entnommen werden.
Bauteile mit nachgewiesenen Schallschutzwerten sind im Abschnitt „Anwendungsbereiche – Holzfaserdämmstoffe (WF) – Dach, Wand, Boden und Decke“ dargestellt.